Der in der Niederrheinischen Bucht intensiv betriebene Braunkohlentagebau stellt einen der umfangreichsten Eingriffe in die gewachsene Umwelt dar. Neben den in geologischen Zeiträumen ablaufenden tektonischen Bewegungen der Erdoberfläche gehören die durch Grundwasserentzug hervorgerufenen Bodenabsenkungen, die in besonderen Fällen Schäden an Straßen und Gebäuden verursachen, zu den weniger augenfälligen, aber dennoch folgenreichen Auswirkungen auf die Landschaft. Am so genannten Donatussprung, einem südwestlich von Köln gelegenen geologisch besonders aktiven Teil des Erftsprungsystems, sind aus GPS-Messungen Punktbewegungen bis zu 5 mm/Jahr für die Lage und bis zu 20 mm/Jahr für die Höhe ermittelt worden, die im Zusammenhang mit der Betrachtung terrestrischer Messungen, hier insbesondere von Präzisionsnivellements, in unmittelbarer Nachbarschaft der Verwerfung ein konsistentes dreidimensionales Verschiebungsbild liefern. Für die hochsignifikanten Bewegungen werden mögliche Modellansätze diskutiert.